Rathaus, Illingen

/ / /
Rathaus, Illingen
/
Infos:
Vorher
Nachher
Vorher
Nachher

Über das Projekt

Das heutige Rathaus wurde zusammen mit einem innerstädtischen Neubauprojekt in den 1970er Jahren erbaut und war im Wesentlichen in der Zeit bis zum Baubeginn 2019 unsaniert. Die Gemeinde Illingen konnte zusätzliche Räumlichkeiten dazu erwerben, wie das Versicherungsbüro im Erdgeschoss und die ehemalige Fryburger Stube ebenfalls im Erdgeschoß.

Beide Einheiten wurden in das neue Konzept des Rathauses funktional und gestalterisch integriert und ebenso wie die bisherigen Flächen des Rathauses komplett saniert und auf heutigen Stand gebracht. Das gesamte innerstädtische Gebäudeensemble, bestehend aus Rathaus, Wohnungen und Geschäften ist ein typisches Kind seinerzeit, den 1970er Jahren. Bezeichnend dafür sind die weit auskragende Geschossdecken mit großen Betonbrüstungen und die Dachlandschaft, die teilweise satteldachartig historischen Gebäudebestand interpretiert und ein schlechter Dämmstandard der Gebäudehülle.

Durch die Aufstockung im östlichen Bereich der sich ehemals eingeschossig dargestellt hat, durch die jetzige Registratur, hat das zur Ostseite bisher stark abfallende Gebäude, städtebaulich dazugewonnen und markiert nun eine Raumkante.

Des Weiteren wurden die Betonbrüstungen in der Höhe auf ein weniger mächtiges Maß zurückgenommen und die Gesamtfassade, zwar nach wie vor durch die Brüstungen horizontal gegliedert, jedoch durch die mit weißen Platten bekleideten Brüstungen wesentlich eleganter und in einem schönen Kontrast zu den metallisch bronzefarbenen schimmernden Fassadenplatten, welche die Hauptfassade bekleiden.

In die Fassaden Ost und West integriert und in dieser Art und Weise bisher noch selten ausgeführt, wurden Photovoltaikmodule farbig eingefärbt, flächenbündig und in entsprechenden passenden Maßen in die Fassaden integriert. Diese Photovoltaikanlage übernimmt ca. 60% der Stromversorgung vom Rathaus und ist mit einem Speichersystem gekoppelt.

Nach Osten sind an der großen Giebelwand bronzefarbene Photovoltaikmodule passepartoutartig in die Fassade integriert. An der Südfassade sind 2 Brüstungsbänder mit Photovoltaikmodulen versehen.

Das Bestandsgebäude hatte durch seine, für Verwaltungsgebäude, ungewöhnliche Tiefe, die Problematik der relativ gering natürlich belichteten Flure und inneren Zonen, insbesondere im Erdgeschoss, das nochmals eine größere Raumtiefe ausweist, als die oberen Geschosse, waren die Kernbereiche nur gering mit Tageslicht durchflutet. Durch den Austausch der nichttragenden Innenwände zum Flur durch teilverglaste Systemtrennwände, gelang es die natürliche Belichtungssituation in den Innenbereichen deutlich zu verbessern.

Dies gilt insbesondere für das Erdgeschoss, das Bürgerbüro, quasi das Kernstück für die Besucher. Hier wurden teilweise auch noch Glasfassaden weiter nach außen gerückt, um hier hellere Büroräume und Wartezonen zu erhalten.

Die Heizenergie des Gebäudes wurde durch die Verbesserung der Wärmedämmeigenschaften der Außenbauteile auf die aktuellen Anforderungen angepasst, bzw. übertrifft diese sogar. So wurden die Dachflächen bis zu 30 cm stark nachgedämmt und sämtliche Außenwände mit 20 cm Wärmedämmung und einer vorgehängten Fassade versehen sowie Holzalu Fenster mit 3- fach Verglasung eingebaut.

Der Heizwärmebedarf konnte durch diese Maßnahmen um 65 % reduziert werden.

Um den Gebäudekomfort zu steigern, wurde auch dies eine Thematik die noch nicht allzu oft umgesetzt wurde, eine sogenannte passive Nachtauskühlung, d.h. temperaturgesteuert öffnen sich in Sommernächten die Fenster und das Gebäude kann zu den Nachtstunden auskühlen. Vor den geöffneten Fenstern sind entsprechende Gitter angebracht, welche zum einen den Einbruchschutz darstellen und zum anderen auch einen Regenschutz beinhalten.

Durch all diese Maßnahmen ist aus dem rund 50 Jahre alten Gebäude ein modernes Rathaus entstanden, das für die nächsten Jahrzehnte und für die Anforderung der Zukunft bestens gerüstet ist und dennoch zugleich seine Entstehungszeit nicht verleugnet.

Besonderheiten

Auf das Detail kommt es an